Der Deutsche Fahrradpreis 2021 – Yeah, die Kidical Mass hat gewonnen
„Platz da für die nächste Generation!“
Die Kidical Mass erobert den Deutschen Fahrradpreis 2021
Das Kidical Mass Aktionswochenende „Platz da für die nächste Generation!“ hat den ersten Platz beim Deutschen Fahrradpreis 2021 in der Kategorie Kommunikation gewonnen.
Im September 2020 demonstrierten mehr als 22.000 kleine und große Radfahrende in über 100 Städten in ganz Deutschland und darüber hinaus für fahrrad- und kinderfreundliche Städte. Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich Kinder und Jugendliche sicher und selbständig mit dem Fahrrad bewegen können. Sie gibt den Kindern eine Stimme im Verkehr, zeichnet ein positives Zukunftsbild, vernetzt und mobilisiert Alt und Jung über die Grenzen der Radszene hinaus.
Ein breites Aktionsbündnis
Von Kusterdingen bis Berlin. Kleine und große Städte fühlen sich angesprochen. Alt und Jung. Eltern und Singles. Radentscheide, regionale Gruppen der großen Verbände, Privatleute und lokale Initiativen. Das Kidical Mass Aktionswochenende zeigt, dass sich ein enormer Anteil der Bevölkerung – nicht nur in den Großstädten – fahrradfreundliche Veränderungen wünscht und bereit ist, diese auf der Straße einzufordern.
Die Kidical Mass Köln hat das Aktionswochenende initiiert und koordiniert. ADFC, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, RADKOMM und VCD sind überregionale Unterstützer. Herzstück sind über 150 lokale Organisationen. Ein einzigartiges Netzwerk, dezentral, selbstorganisiert und gemeinsam stark.
Platz da für die nächste Generation!
„Es wird höchste Zeit, dass wir den Kindern das zurückgeben, worauf sie seit Jahrzehnten verzichten müssen, sich selbständig und sicher, frei und unbeschwert in ihrer Umgebung bewegen zu können“, erklärt Organisatorin Simone Kraus.
Im Nationalen Radverkehrsplan 3.0 finden sich aus Sicht der Kidical Mass einige Ansätze wieder, mit denen dies theoretisch gelingen kann, zum Beispiel die Anbindung der Schulen an das Radverkehrsnetz und die Bevorzugung separierter Radinfrastruktur an Hauptstraßen. Offen bleibt, wie die Umsetzung in den Kommunen realisiert werden soll, da messbare Ziele und langfristige Finanzierungsmöglichkeiten nicht aufgezeigt werden.
Neuauflage des Kidical Mass Aktionswochenendes in Planung
Es ist noch viel zu tun, damit Deutschland zum Fahrradland wird, liegt die Durchschnittsnote beim ADFC-Fahrradklima-Test doch weiterhin bei 3,9 . Bis 2030 ist nicht mehr viel Zeit. Alle Ebenen – vom Bund bis zu den Kommunen – müssen endlich vom Reden ins Handeln kommen.
„Es geht nicht darum, für die, die schon Rad fahren, ein paar kosmetische Verbesserungen umzusetzen, sondern um ein komplettes Umkrempeln unserer Verkehrsinfrastruktur und unseres Verständnisses für die Nutzung des Öffentlichen Raums. Vor allem brauchen wir Radwege, für die man nicht mutig sein muss. Wir wollen, dass Radfahren zum Alltag und für alle Generation sicher und bequem wird. Dafür müssen wir alte Denkmuster aufbrechen und eine Priorisierung für den Fuß- und Radverkehr bei der Flächenverteilung an erster Stelle stellen. Wir wollen Politik und Verwaltung zu einer progressiven Verkehrspolitik ermutigen“, betont Organisatorin Simone Kraus.
Deshalb ist im Vorfeld der Bundestagswahl im September 2021 eine Neuauflage des Kidical Mass Aktionswochenendes in Planung.
„Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Es gibt weltweit viele Best Practice Beispiele, die auch in unseren Kommunen realisiert werden können. Doch leider werden größtenteils noch heute Dinge geplant, die in anderen Ländern schon längst überholt sind. Würde ich mein Kind hier allein mit dem Rad fahren lassen? An dieser Frage müssen sich Kommunen und Planer:innen messen lassen“, erklärt Organisator Steffen Brückner.
Das Fahrrad ist Zukunftsmobilität. Die Kidical Mass ist Sprachrohr, Vernetzerin und Lobby einer Generation, die ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt: die #FahrradGeneration!
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Hier geht es zum Rückblick auf das tolle Aktionswochenende